Fachtagung – Härterei 2012 – Nachlese

Am 29. und 30. März 2012 fand in München, Hotel und Gasthof zur Post in Pasing, die  28. Fachtagung “Härterei 2012″ statt.

Die Thematik umfasste unter anderem:

  • Der Wärmebehandlungsmarkt – Aktueller Stand
  • Schadensfälle in der Härterei – Analyse und Konsequenzen
  • Anlagentechnik und Werkstoffe für das Einsatzhärten von Getriebebauteilen
  • Prozessbewertung und Auditierung – aktueller Stand und Zukunft
  • Großgetriebe – Windkraft – Anforderungen an die Wärmebehandlung
  • Vakuumhärten, Lösungsnitrieren, Plasmanitrieren. Chancen & Märkte
  • Nitrieren & Nitrocarburieren – Verschleiß- und Korrosionsschutz
  • Einsatzhärten – Hochtemperaturaufkohlung
  • Entwicklungspotentiale in der Wärmebehandlung
  • Lieferantenmanagement – Anforderungen und Erwartungen

Die Dozenten  dieser Veranstaltung:

  1. Carlo Böttger
  2. Winfried Gräfen
  3. Dirk Hölscheid
  4. Franz Hoffmann
  5. Jörg Kleff
  6. Christoph Lehne
  7. Norbert Pirzl
  8. Bernhard Werz
  9. Marc Wettlaufer
  10. Isolde von Witzleben

Nachlese:

Auch in diesem Jahr haben die Veranstalter der Münchner Werkstofftechnik Seminare wieder ein besonderes Seminarprogramm zusammenstellen und eine Reihe bekannter Referenten zum Frühjahrs-Branchentreff der Härtereitechnik in München gewinnen können. Die mehr als 100 Teilnehmer und Referenten konnten sich wieder gemäß dem Motto “aus der Praxis, für die Praxis” im Hotel Post Pasing in München vom Mi, 28. März bis Fr, 30. März 2012 austauschen.

Den Teilnehmern, die bereits am Abend vor der Veranstaltung anreisten, boten die Veranstalter mit einem „Come-Together“ am Mittwoch bereits die Gelegenheit zum Gedankenaustausch und „Networking“ unter Fachkollegen. Die Einführung in die Veranstaltung übernahm Dirk Hölscheid, Geschäftsführer des Industrieverband Härtetechnik aus Hagen, der zum Thema „Klima, Umwelt, Energie – Anforderungen an die Härterei von morgen“ einen Ausblick in die Zukunft wagte und den Teilnehmern die Erfordernisse zu diesem Thema aber auch Chancen vermittelte. Ein Vortrag aus dem Institut für Werkstofftechnik in Bremen verbunden mit den neuesten Erkenntnissen und Forschungsinhalten zum Thema „Entwicklungspotentiale der Wärmebehandlung am Beispiel Carbonitrieren“ wurde von Prof. Franz Hoffmann gehalten. „Aus der Praxis für die Praxis“ – Gemäß dem Motto der Veranstaltung hat Dr. Winfried Gräfen von Hanomag Härtecenter, Gommern zum „Einsatzhärten in Topföfen – Serienfertigung und Neuentwicklungen insbesondere bei höheren Temperaturen“ und im Unterdruckverfahren vorgetragen und aufgrund der sehr positiven Ergebnisse zu einer sehr interessanten anschließenden Diskussion angeregt. Einen Einblick in die Entscheidungsabläufe der Automobilindustrie – „Automobilindustrie im Wandel – die Supply Chain im Wandel für das Auto der Zukunft“ gaben Frau Isolde von Witzleben zusammen mit Klaus Herbold  von der BMW AG. Die besonderen „Herausforderungen und Trends in der Wärmebehandlung von Großverzahnungen“ präsentierte in praxisgerechter Weise Christoph Lehne von der Siemens AG (ehem. Flender) aus Bocholt und führte die Zuhörer an Bedarf und Anforderungen heran. Mit dem Vortrag „Wärmebehandlung als integrale Komponente des Getriebe-Produktrealisierungsprozesses“ wagte von Prof. Marc Wettlaufer, Fachhochschule Heilbronn (ehem. GETRAG Getriebe- und Zahnradfabrik, Neuenstein) einen „Blick über den Tellerrand“ und zeigte die im Entscheidungsprozeß zur Werkstofftechnik und Wärmebehandlung relevanten Einflußgrößen auf.

Zahlreiche Wortmeldungen und Beiträge gab es auch zur Präsentation von Norbert Pirzl, Rübig GmbH & Co. KG, Wels, der zu einem Thema vortrug, das auf keiner Praxistagung fehlen darf: „Schadensfälle in der Härterei – Analyse und Konsequenzen“.

Neben der begleitenden Ausstellung wurde in diesem Jahr erstmals in der Rubrik „Produktneuheiten in der Wärmebehandlung-  Unternehmen stellen sich vor“ den interessierten Herstellern und Lieferanten ein Forum geboten, deren Entwicklungen und Produkte vorzustellen. Unternehmen wie Ahotec, Aichelin, Noxmat, IVA, Schmetz, Seco/Warwick, MAP und Mesa nutzten die Gelegenheit zur Präsenation innovativer Verfahren und Anlagen.

Nach einem sehr gelungenen und gesprächsreichen „Bayerischen  Abend“ am Ende des ersten Seminartages, begann Dr. Jörg Kleff, ZF Friedrichshafen, mit einem hochinteressanten Übersichtsvortrag zum Thema „Anlagetechnik und Werkstoffe für das Einsatzhärten von Getriebebauteile“ den zweiten Tagungstag.

Erstmalig referierte C. Böttger von der Volkswagen AG, Wolfsburg zu den „Anforderungen des VW-Konzerns an Lieferanten“ und zeigte sehr systematisch die Anforderungen und qualitativen Vorgaben an die Zulieferer des Konzerns. Im Anschluß an seinen Vortrag präsentierte Böttger noch das caritative Projekt „Diospi Suyana“, welches als Trägerverein der Errichtung und Unterhaltung eines Missionsspitals für die Berglandindianer in den Anden Perus unterstützt. Die Veranstalter der Münchener Werkstofftechnik Seminare MWS und Herr Böttcher entschlossen sich kurzerhand dieses wohltätige Projekt mit einem Beitrag von EURO 500,00 zu unterstützen.

Den Abschluss der wieder einmal sehr gelungenen und von den Teilnehmern sehr gelobten Veranstaltung machte Bernhard Werz von Werz Vakuum-Wärmebehandlung Gammertingen-Harthausen Vakuumhärten, der einen Einblick in das eigene Unternehmen gab und zum Thema „Lösungsnitrieren, Plasmanitrieren – Chancen und Märkte“ vortrug. Neben den fachlich hervorragenden Vorträgen leben die Münchener Werkstofftechnik Seminare auch von den Praxisgesprächen und dem „Networking“ unter Fachkollegen, was sonst wohl nur auf dem Härterei Kolloquium in Wiesbaden in dieser Form möglich ist. Das erstmalig ausgetragene „Come-Together“ und der „Münchner Abend“ – das gemeinsame Abendessen – fachsimpeln über den Alltag der Wärmebehandlungs-Fachleute in gemütlich-bayerischer Atmosphäre als auch der abschließende Bayernbrunch zum Ausklang der Veranstaltung bei traditioneller Weißwurst und Bier runden die Münchener Werkstofftechnik Seminare in jedem Jahr ab.

Eine Vielzahl der Teilnehmer haben beim Abschlussgespräch bereits deren Erscheinen für das kommende Münchener Seminar im Jahr 2013 am Do, 21. Und Fr, 22. März abgegeben und Themenwünsche vorgetragen. Dementsprechend und der Aktualität folgend werden auf der kommenden Veranstaltung u.a. Wärmebehandlungsverfahren in der Zukunft, Ressourcenschonung, Energieeffizienz und das Thema „One-Piece-Flow“ die Schwerpunktthemen sein. Weiterhin wurden Themen wie z.B. Wärmebehandlung in der Schmiedetechnik, Wälzlager – neue Anforderungen an die Wärmebehandlung, Schrauben – Anforderungen an die Verfahrens- und Anlagentechnik, Neue Werkstoffe und verfahren in der Automobilindustrie, Prozessqualifikation und –validierung, .Anforderungen an die Automobil- und Luftfahrtindustrie, Kostensituation in Lohnhärtereien – Optimierung der Betriebsstoffe – Auswahl, Einsatz, Aufbereitung und Entsorgung, Neue Tendenzen bei der Wärmebehandlung und Beschichtung im Plasma, und andere mehr, so dass in 2013 mit einem ebenso fachlich interessanten Branchentreff in München zu rechnen ist.