Fachtagung – Härterei 2010 – Nachlese

Am 18. und 19. März 2010 fand in München, Hotel und Gasthof zur Post in Pasing, die  26. Fachtagung “Härterei” statt.

Die Thematik umfasste unter anderem:

  • Wirtschaftskrise in der Wärmebehandlung – Sind wir bereits aus der Krise heraus?
  • Auswahl von Wärmebehandlungsanlagen – Eine Systematik
  • Energieeffizienz von Ofenanlagen – Aktueller Stand und Zukunftspotentiale
  • Optimierung von Betriebsstoffen in  Härtereien – Auswahl, Einsatz, Aufbereitung und Entsorgung
  • Qualitätsoptimierung und Kostensenkung beim Einsatzhärten von Getriebeteilen in einer Lohnhärterei
  • Einsatzhärten unter Vakuum; Niederdruckaufkohlen, SolNit-Verfahren, Niederdruckcarbonitrieren, Hochdruck-Gasabschrecken. Überblick, Erfahrungen aus der Praxis einer Lohnhärterei
  • Möglichkeiten der Schadensanalytik an metallischen Bauteilen
  • Plasmaverfahren in der Härtereipraxis. Stand der Technik, Perspektiven und Grenzen
  • Kostenkontrolle in der Härterei – Lehren aus der aktuellen Wirtschaftskrise
  • Energieeffizienz in Kühlwassersystemen – wo siond die Grenzen in der Härterei?
  • Aktuelles aus der Wärmebehandlung und ihrem Umfeld

Die Dozenten  dieser Veranstaltung:

  1. Herwig Altena
  2. Manfred Annen
  3. Rainer Braun
  4. Winfried Gräfen
  5. Reiner Grün
  6. Dirk Hölscheid
  7. Andre Irretier
  8. Olaf Irretier
  9. Stefan Heineck
  10. Klaus Hölken
  11. Daniel Körtvelyessy
  12. Mautsch Jürgen

Nachlese:

Die 26. Fachtagung “Härterei 2010″ vom 18. und 19. März, hat in der immer noch belastenden allgemeinen Krisenstimmung und den Nachwirkungen des für unseren Beruf katastrophalen Wirtschaftsjahres 2009 unter dem Motto “Talsohle bereits erreicht!?” stattgefunden.

Zum Erfolg der Fachtagung haben 54 Fachleute aus Lohnhärtereien, der Automobil-Zulieferindustrie, Betriebshärtereien, dem Ofen- und Anlagenbau, aus Instituten, Automation und Anbieter von Hilfsstoffen beigetragen.

Die Automobilindustrie, die seit längerer Zeit sehr sparsam mit außerbetrieblichen Veranstaltungen umgeht, war dieses Mal (mit Ausnahme von Volkswagen und Magna Powertrain), nicht anwesend.

Nicht überraschend, da in den Führungskreisen in der Automobilindustrie schon seit längerer Zeit der Werkstofftechnik allgemein und der Wärmebehandlung insbesondere wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Unser Angebot, die Unterlagen der diesjährigen Veranstaltung kostenlos den Fachleuten aus der Automobilbranche zur Verfügung zu stellen wurde von den zuständigen Stellen konsequent ignoriert.

Die Thematik der Fachtagung war der aktuellen wirtschaftlichen Lage angepasst. Der Bericht des Geschäftsführers des Industrieverbandes Härtetechnik (IHT) Herrn Hölscheid hat gezeigt, dass der Tiefpunkt der Krise für Lohnhärtereien zwar erreicht wurde und ein stetiger, zwar langsamer Aufstieg verzeichnet wird, hat aber auch die Tendenzen und Gefahren der Zukunft in diesem Bereich aufgezeigt. Vervollständigt wurde das augenblickliche Bild in der Lohnhärtung durch Vorträge von Mautsch (Schwäbische Härtetechnik Ulm) und Hölken (Härterei Reese Bochum), die Wege aufgezeigt haben, wie in widrigen Zeiten vorgesorgt werden kann und Verluste durch technisches und wirtschaftliches Wissen minimiert werden. Wie erwartet, haben zahlreiche Wortmeldungen, aus denen alle Teilnehmer Lehren ziehen konnten, die Veranstaltung belebt. Die Fachvorträge über Energieeffizienz in der Wärmebehandlung (Altena- Aichelin), Überblick über Ofenanlagen und Kriterien der Beschaffung (Irretier – IBW), Energierückgewinnung (Annenn – Verfahrenstechnik Annen) und Hilfsstoffe in der Wärmebehandlung (Braun – Burgdorf Abschreckhärtetechnik) haben durch ihre Aktualität das Interesse der Teilnehmer gefunden. Auch hier wurde angeregt diskutiert. Gräfen (Hanomag) hat einen hervorragenden Überblick über alle Wärmebehandlungsverfahren im Vakuum und Unterdruck vorgestellt und Grün (Plateg) hat die Behandlungen im Plasma, ihren Anwendungsbereich und die Wirtschaftlichkeit bei sinnvollem Einsatz hervorgehoben. Der Vortrag von Andree Irretier (MPA Bremen) mit dem Thema Schadensanalytik und praktische Hinweise zu besonderen Schadensfällen und deren Interpretation hat wertvolle Hilfe gegeben und sich der allgemeinen Aufmerksamkeit gefreut. Die drei Kurzvorträge, mit aktuellen Themen (Entsorgung von Restammoniak beim Nitriere(Nitrocarburieren – Heinek Stange Elektronik, Eichung von Sauerstoffsonden im Betrieb -Körtvelessy – thermo-control und Schreiner (Prüfung der Ergebnisse Unmittelbar nach dem Reinigen und on-line- Überwachung von Prozessflüssigkeiten (u.a. Waschflotten, Kühlschmierstoffe, Hydrauliköle u.a.) haben die Teilnehmer über Arbeiten der letzten drei Monate auf dem Sektor der Wärmebehandlung informiert. Die Auswertung der Umfrage am Ende der Fachtagung hat ein positives Bild ergeben. Die Teilnehmer haben die ansprechende Atmosphäre, in der wichtige Aspekte unseres Berufslebens besprochen wurden hervorgehoben und die Notwendigkeit eines jährlichen Treffens auf eben diesem Niveau unterstrichen.

Die wertvollen Vorschläge für künftige Themen werden von uns übernommen und zusammen mit weiteren Vorschlägen aus der Fachwelt den Diskussionsstoff der zukünftigen Tagungen bilden. Die Inhalte werden in Kürze auf unseren Seiten erscheinen und wir hoffen auf ein reges Interesse und Einreichung von Beiträgen. Die Gespräche während des geselligen Abendessen und die abschließenden Worte haben den Erfolg der Veranstaltung betont und den Grundstein für die hoffentlich noch erfolgreichere Fachtagung vom März/April 2011 gelegt.

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