Am 27. und 28. März 2014 fand in München, Hotel und Gasthof zur Post in Pasing, die 30. Fachtagung “Härterei″ statt.
Die Thematik umfasste unter anderem:
- Wärmebehandler und Systemlieferanten
- Wärmebehandlung und Vorserienfertigung
- Werkstoffeinsatz in der Antriebstechnik
- Wärmebehandlung im Großgetriebebau
- Innovative Oberflächentechnologien
- Niederdruckaufkohlen mit Gas und Ölabschreckung
- Bauteilreinigung in der Wärmebehandlung
- Praktischer Härtereibetrieb
- Generationswechsel in der Härterei
- Verzugsminimierung beim Härten von Großbauteilen
- Sicherheit im Umgang mit Gasen in der Härterei
- Qualitätssicherung in der Beschaffung
- Innovationen in der Wärmebehandlung
Jubiläum der Münchener Werkstofftechnik Seminare MWS
30 . Branchentreff der Wärmebehandlung und Härtereitechnik 2014 in München
Mit einem Rekord von fast 130 Teilnehmern fand die Jubiläumsveranstaltung der Münchener Werkstofftechnik Seminare MWS in diesem Jahr vom 26. bis 28. März 2014 statt. Damit sind die Münchener Werkstofftechnik Seminare nach dem Härterei Kongress die größte und regelmäßig stattfindende Tagungsveranstaltung der Härtereibranche.
Wie auch schon in den vergangenen Jahren haben die Veranstalter der Münchner Werkstofftechnik Seminare Daniel und Dr. Alexander Schreiner und Dr. Olaf Irretier wieder hochkarätige Referenten für diese Tagung in München vom gewinnen können.
Im Vordergrund der Veranstaltung steht neben der hohen Fachlichkeit der Vorträge vor allem auch der besondere praxisbezogene Aspekt: „Aus der Praxis, für die Praxis“.
Den Teilnehmern, die bereits am Abend vor der Veranstaltung anreisten, boten die Veranstalter mit einem „Come-Together“ bereits am Mittwoch wieder die Gelegenheit zum Gedankenaustausch und „Networking“ unter Fachkollegen. Andere Teilnehmer nutzen die „Starkbierzeit in München“ auch zum abendlichen Besuch auf dem Nockerberg.
Die Einführung und Moderation der Veranstaltung übernahm auch in diesem Jahr wieder Dr. Olaf Irretier, der zu Beginn einen kleinen Rückblick in 30 Jahre MWS wagte und einen besonderen Tagungsteilnehmer mit einem Buchpräsent beehrte: Herr Jürgen Klix, der an jeder der 30 Veranstaltungen in München teilnahm.
Mit einem detaillierten Übersichtsvortrag zum Thema „Anforderungen an die Bauteilreinigung vor und nach der Wärmebehandlung“ begann Rainer Braun von Fa. Burgdorf GmbH & Co. KG die Fachtagung. Die besondere und auf höchstem Niveau gehaltene Präsentation zeichnete sich vor allem durch Ihre ganzheitlichen Betrachtungsweise der Reinigerthematik aus, die sowohl den Aspekt der Verunreinigung als auch der Reinigungstechnik mit in den Fokus rückte. Unter dem Aspekt der „Verzugsminimierung beim Abhärten von Großbauteilen durch Verwendung der Fixturmaschinen“ wurde durch Harald Juretzko die Entwicklung im Fixtur- und Presshärten bei Fa. Heess dargestellt. Von der Härtereigruppe Reese mit in der Summe 4 Standorten in Deutschland hat Ulrich Reese zum Thema „Niederdruckaufkohlen im Gas und Ölabschrecken in der betrieblichen Praxis“ von den Erfahrungen berichtet, die mit der Einführung einer neuen Verfahrens- und Anlagentechnik verbunden ist. Reese hatte vor 2 Jahren in die modulare Vakuumhärtetechnik der Fa. ECM investiert.
Dr. Dieter Müller, Renk Aktiengesellschaft, Augsburg, stellte in seinem Vortrag die „Bedeutung der Wärmebehandlung im Großgetriebebau“ und wies insbesondere auch auf die Rolle der DIN-ISO als auch der Zertifizierungs- und Versicherungs-gesellschaften bei der Auslegung und dem Einsatz von Getrieben hin. Eine Übersicht zu den „Sicherheitsaspekten im Umgang und im Betrieb mit Gasen in Härtereien“ stellte Hans-Peter Schmidt, Messer Group, in den Mittelpunkt seines Vortrags, der in der Fülle und im Tiefgang durchaus Lehrbuchcharakter aufwies.
„Vom Wärmebehandler zum Systemlieferanten. Aus der Erfahrung einer Lohnhärterei“ war der Titel des Vortrags, den ursprünglich Günter Rübig halten sollte, der aber in Thomas Müller, Rübig Anlagenbau, eine hervorragende Vertretung fand. Gesteigerte Wertschöpfung für den Kunden zu liefern ist schon seit jeher Ziel eines Lieferanten. Mit der Plasmanitriertechnik aus dem Hause Rübig und der hohen Beratungs- und Fachkompetenz aus Härterei und Schmiede bietet Rübig ein besonderes Potential als Systemlieferant für deren Kunden.
Die Münchener Werkstofftechnikseminare werden in jedem Jahr auch dem Anspruch gerecht „über den Tellerrand zu schauen“. Dieser Prämisse kam Dr. Steffen Hoppe von Federal Mogul mit seinem Vortrag „Innovative Oberflächentechnologien für hochbeanspruchte motorische Bauelemente“ wie erwartet fachlich sehr kompetent nach.
Es hat sich in den letzten Jahren in München etabliert, dass Unternehmen zum Ende des ersten Tages deren Produktneuheiten und Innovationen in der Wärmebehandlung vorstellen. In diesem Jahr stellten Wickert Maschinenbau, WPX Faserkeramik, ECM Technologies, Graphite Materials, Ipsen International, MESA Elektronik, Linde AG und Stange Elektronik neue Entwicklungen und Produkte vor.
„Generationenwechsel in Härtereien. Aus der Erfahrung einer Lohnhärterei“ war der Titel von Frank Werz, der „in zweiter Generation“ zusammen mit seinem Bruder und seinem Vater die Werz Vakuum-Wärmebehandlung führt – ein wunderbarer Fach- und Erfahrungsbericht zum Generationenwechsel in Härtereien !
Ein Vortrag von ZF bürgt für fachliche Kompetenz ! Erst Recht, wenn AWT-Chef und Leiter der Zentralen Werkstofftechnik der ZF in Friedrichshafen, Dr. Michael Lohrmann zu „Herausforderungen beim Werkstoffeinsatz in der Antriebs- und Fahrwerkstechnik“ spricht. Es war auch ein Exkurs in die Chancen und Möglichkeiten der Wärmebehandlung in die Zukunft.
Erstmals in der 30. jährigen Geschichte der Münchener Werkstofftechnik Seminare präsentierten die Veranstalter mit dem Leiter der Porsche Werkstofftechnik, Dr. Stephan Schmitt einen Referenten aus Zuffenhausen. Dr. Schmitt hielt einen hervorragenden Vortrag zu „Aspekte der Qualitätssicherung beim Fremdbezug wärmebehandelter Bauteile“.
Das Heimspiel in München nutze Klaus Herbold von BMW mit seinem Vortrag „Vorlauffertigung in der Radsatzfertigung. Einfluss von Chargenwechsel“ in fachlich hervorragender Weise. Zum Abschluss der Tagung führte er die Teilnehmer noch einmal in die systematische Betrachtung und Analyse von Härte- und Fertigungsprozessen, die schlussendlich auch die besondere Qualität dieser Prozesse und des Produktes – Auto – ausmachen.
Neben den fachlich hervorragenden Vorträgen haben die Münchener Werkstofftechnik Seminare auch in diesem Jahr aber auch wieder von den Praxisgesprächen und dem „Networking“ unter Fachkollegen gelebt – dieses ist sonst nur noch auf der AWT Härterei-Tagung möglich. „Come-Together“, „Nockerberg“, „Münchner Abend“ – das gemeinsame Abendessen – fachsimpeln über den Alltag der Wärmebehandlungs-Fachleute in gemütlich-bayerischer Atmosphäre als auch der abschließende Bayernbrunch zum Ausklang der Veranstaltung bei traditioneller Weißwurst und Bier runden die Münchener Werkstofftechnik Seminare in jedem Jahr ab.
Die große Anzahl der Tagungsteilnehmer in München von fast 130 Personen gibt den Veranstaltern Recht !
Eine Vielzahl der Teilnehmer haben beim Abschlussgespräch bereits deren Erscheinen für das kommende Münchener Seminar im Jahr 2015 von Mi, 18. bis Fr, 20. März 2015 abgegeben und Themenwünsche vorgetragen. Dementsprechend und der Aktualität folgend werden wir in 2015 mit einem ebenso fachlich interessanten Branchentreff in München rechnen können.